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Andrea Gehlen
Es spukt in Funkenbach
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Rätselkrimis mit Panzer & Rosenkranz
Einband: Festeinband
Erscheinungsdatum: 6. Dezember 2012
Preis: 15,90 EURO
ISBN: 978-3-9815604-4-2




Schaumalarm in Funkenbach

Der alte Wohnwagen, also die Ermittlungszentrale von Panzer und Rosenkranz, steht in Tizia Blumensaats Garten. Vor den Fenstern hängen Kästen mit wilden Blumen und von außen weist rein gar nichts auf Detektivarbeit hin. Die perfekte Tarnung also. Im Inneren befinden sich ein gemütliches Sofa, ein kleiner elektrischer Ofen, ein altes Radio und eine Leselampe. Tizia liest sehr gern, weshalb sich die Bücher nicht nur im Haus sondern auch im Bauwagen bis zur Decke stapeln. Bücher eignen sich auch hervorragend als zusätzliche Wärmedämmung, meint Tizia. Hauptsächlich wird der Wagen aber von Panzer und Rosenkranz als geheime Ermittlungszentrale genutzt. Dort kann man hervorragend nachdenken und kombinieren.
„Sag mal Panzer, wie spät ist es eigentlich?“, fragte Rosenkranz und sprang auf das Fensterbrett. Panzer gab keine Antwort. Er schnarchte und hatte die Schnauze tief unter einem Sofakissen vergraben.
„Faule Socke!“ Rosenkranz sah zum Fenster hinaus.
Der Kirschbaum trug sein Frühlingskleid aus duftigen weißen Blüten und Krokusse schmückten die Wiese. Der Himmel war an diesem Tag so blau wie das Wasser im Freibad. Rosenkranz fand es katzenjammerschade, dass sie zurzeit keinen Fall zu lösen hatten. Nicht einmal ein Schlüssel war als verloren gemeldet worden. Der Kater seufzte. In diesem Augenblick tanzte draußen etwas durch die Luft. Es glitzerte und funkelte im Sonnenlicht. Tatsächlich, da kam noch so ein Ding vorbeigeschwebt und dann noch eines, schließlich eine ganze Wolke aus runden Kugeln, die in allen Farben des Regenbogens schillerte.
Seifenblasen!
Rosenkranz polterte durch die Katzenklappe, um die Glitzerdinger zu jagen.
Sprung – und die Krallen ausgefahren. „Plopp“ machte es. Plopp, plopp, plopp. Rosenkranz ließ die Blasen so schnell platzen, wie Popcorn in der Mikrowelle aufspringt. Sein Katzenherz hüpfte vor Freude!
Je weiter er lief, desto dichter wurden die Seifenblasenwolken. Die Luft roch herrlich nach grünen Äpfeln. Jetzt wehten Schaumflocken so groß wie fette Tauben durch die Marktgasse. Rosenkranz hielt inne. Hier stimmte doch etwas nicht! Er lief die Gasse zum Marktplatz hinauf und sah die Bescherung schon von Weitem. Der Neptunbrunnen und der halbe Marktplatz waren in schillerndem Seifenschaum versunken. Der Geruch nach grünen Äpfeln wurde so stark, dass er Rosenkranz im Näherkommen das Gehirn vernebelte. Vor dem Brunnen standen der Bürgermeister und ein kleiner Mann, dessen Kopf so rot wie ein Pavianpopo war. Das war Herr Krittelmann.

Rosenkranz musste nicht einmal die Ohren spitzen, um zu lauschen. Herr Krittelmann sprach laut genug.

„Eine Unverschämtheit ist das! Eine Sachbeschädigung der Sonderklasse! Sabotage! Schurkerei! Eine Verbrechen an der Kultur, möchte ich sagen. Jawohl! Der Täter muss ins Kittchen. Und zwar le-benslang! Bei Wasser und Brot! Jawoll!“ Bei „lebenslang“ schnitt er die Luft mit dem Zeigefinger in winzige Scheibchen.

Der Bürgermeister versuchte, den aufgebrachten Herrn Krittelmann zu beruhigen, bevor dieser am Ende noch einen Herzinfarkt bekam. In einer kleinen Pause, in der erstaunlicherweise beide schwiegen, hörte Rosenkranz das rhythmische Klicken von Hundepfoten auf dem Pflaster.
Eins musste man Panzer lassen, er hatte den richtigen Riecher, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. …